tendenziös = von einer weltanschaulichen, politischen Tendenz beeinflusst und daher nicht objektiv (Quelle: duden.de)
Den Begriff habe ich an der Uni oft gehört. Er wurde in disqualifizierender Weise verwendet à la „diese Quelle ist tendenziös“.
Die meisten Leute sind parteiisch
Ich denke, dass fast alle journalistischen Publikationen tendenziös sind. Politische sowieso. Manche mehr, manche weniger. Doch auch wissenschaftliche Publikationen und Äußerungen von Wissenschaftlern können tendenziös sein. Es handelt sich ja um Menschen mit politischen Überzeugungen, die wissenschaftlich tätig sind. Nicht alle schaffen es, ihre persönliche Vorliebe und Wissenschaft zu trennen.
Näher oder ferner verwandt mit dem Adjektiv tendenziös sind folgende Phänomene: Parteilichkeit. Voreingenommenheit. Einseitigkeit. Von einer Vorliebe getrieben. Befangenheit. Eine bestimmte Ausrichtung haben. Zu einer Seite neigen. Politisch motiviert.
Ich bin definitiv parteiisch
Was ich so von mir gebe, ist oft tendenziös. Mein Buch ist es ebenso. Ich habe eine Vorliebe für Liberalität genau wie für Lebensfreude und Freundlichkeit. Gleichzeitig bin ich parteiisch, wenn es um freie Gesellschaft vs. Diktatur geht oder zum Beispiel USA gegen Russland. Ich bin voreingenommen, wenn es darum geht, dass Freiheit wichtiger ist, als Frieden, oder dass Liebe richtig ist und Hass falsch. Ich bin politisch überzeugt beim Thema: Je weltoffener eine Gesellschaft ist und bleiben will, desto differenziert-restriktiver muss ihre Einwanderungspolitik sein.
Wer gut in einer freie Gesellschaft passt, soll gerne und einfach kommen dürfen. Wer nicht passt, soll es möglichst schwer haben bzw. nicht schaffen dürfen. Diesen Spagat, den jedes Tanzlokal und jede Großveranstaltung zumindest im Ansatz beherrscht, bekommt die Massenveranstaltung „deutscher Staat“ noch nicht so gut hin. Aber das kann ja noch werden. 