KZ’s wurden durchs Militär befreit
Heute jährt sich zum 78. Mal die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Dazu will ich gerne etwas anmerken. Auschwitz wurde von den „roten Armee“ befreit – also von der russischen Armee. Die Konzentrationslager in Westeuropa wurden durch die westlichen Alliierten befreit, also vor allem durch Amerikaner, Briten und Franzosen. Sowohl die Russen als auch die westlichen Armeen wendeten für die Befreiung die gleichen Methoden an: Militärische Gewalt. Zum Glück taten sie das. Denn hätten sie auf militärische Gewalt verzichtet, hätten die Nazis ungehindert weiter morden, erobern und unterdrücken können. Weder Diplomatie, noch Neutralität oder ein Verzicht darauf, „Öl ins Feuer zu gießen“, haben und hätten die Nazis gestoppt. Ich sage das, weil es heute laute Stimmen gibt, die sagen, Waffen hätten „noch nie“ Frieden geschaffen. Doch, haben sie. Tatsächlich schaffen Waffen auf dieser Welt ununterbrochen Frieden, aber auch Freiheit. Auschwitz wurde mit Waffen befreit, nicht mit Liebesbriefen, Blumen oder Verhandlungen.
Israel
Die Juden haben aus ihrer Geschichte gelernt. Mit Israel haben sie 1948 einen eigenen Staat gegründet. Jahrhundertelang waren Juden auf dieser Welt mehr oder weniger schutzlos den Irrungen und Wirrungen der jeweiligen Mehrheitsbevölkerung ausgeliefert. Seit 1948 sind sie es – zumindest in Israel – nicht mehr. Ohne ein starkes Militär allerdings gäbe es auch den Staat Israel nicht mehr. „Nie wieder schwach“ könnte ein Leitsatz Israels sein.
Deutschland
Die Deutschen haben zum Teil aus ihrer Geschichte gelernt. Deutschland ist heute eines der freiesten und humansten Länder der Welt. Warum haben die Deutschen nur zum Teil aus der Geschichte gelernt? Weil sie erstens auf ein starkes Militär verzichten. So können sie weder ihre eigene Demokratie schützen, noch die von befreundeten Staaten. Das ist verantwortungslos. Irgendwie haben die Deutschen in all ihrem Eifer vergessen, wie die Nazis, die ja aus ihnen selbst hervorgegangen sind, besiegt wurden: Durch Entschlossenheit, millionenfache Opferbereitschaft und Waffengewalt. Zweitens übersehen die Deutschen, dass Diplomatie kein Allheilmittel ist. Diplomatie hindert Diktatoren nicht daran, ihre Pläne zu verfolgen und umzusetzen. Die Nazis wurden nicht durch Diplomatie gegenüber Hitler gestoppt, sondern durch Diplomatie unter den Allierten – die gegen Hitler kämpften.
Russland
Die Russen haben als Staat und Gesellschaft wenig aus ihrer Geschichte gelernt. Sie haben Auschwitz zwar befreit, aber dann ganz Osteuropa unterjocht. Statt Freiheit und Humanität hatten sie eben Kommunismus und Unterdrückung im Gepäck. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion konnte sich in Russland mit Putin erneut ein nationalistischer und ewig-gestriger Diktator durchsetzen, der ohne mit der Wimper zu zucken über Millionen von Leichen geht. Die russische Gesellschaft als Ganzes hat dies ermöglicht, da sie Nationalismus, einen Oligarchen-Mafia-Staat und die „russische Seele“ mehrheitlich wichtiger findet, als Werte wie Menschenrechte, Demokratie, Freiheit, die Souveränität der anderen und Humanität. Was russische Nationalisten und viele normale Russen nicht verstehen und verstehen wollen, ist folgendes: Russland wird als Diktatur niemals den gleichen Einfluss auf die Welt ausüben können, wie es die USA tun. Und es hat auch kein Recht dazu. Einzig Attentate, Angriffskriege und Drohungen mit Weltkrieg – also nackte Gewalt – garantieren Putin und seinem Denken etwas Einfluss.
Zweifache Aufrüstung
Ich plädiere dafür, dass möglichst viele Demokratien aus der Geschichte lernen und aufrüsten. Militärisch und auf der Ebene von Werte- und Selbstbewusstsein. Damit Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit eine starke Heimat auf dieser Welt haben. Damit es wenigstens Teile auf dieser Welt gibt, in denen Gräuel wie jene in Auschwitz dauerhaft ausgeschlossen bleiben.
Beitragsbild: © Arne Kruse