Erik: Wie kann ich von innen her glücklich werden?
Isabell: Lerne von Menschen, die von innen her glücklich sind.
Erik: Bist Du von innen her glücklich?
Isabell: Grundlegend ja. An der Oberfläche nicht immer.
Erik: Das reicht mir. Dann sage mir bitte, wie ich glücklich sein kann.
Isabell: Möchtest Du die Wahrheit erfahren über das, was mich wirklich glücklich macht?
Erik: Ja.
Isabell: Das möchte ich Dir hier nicht sagen. Es ist geheim.
Erik: Warum das denn?
Isabell: Das hat viele Gründe. Ich kann Dir aber ein paar allgemeine Dinge mitgeben.
Erik: In Ordnung. Bitte mache es möglichst kurz. Ich will nicht erst Philosophie studieren müssen, um das zu verstehen.
Isabell: Das musst Du auch nicht. Bist Du bereit?
Erik: Ja.
Isabell: Statt anderen Menschen Schaden zuzufügen, bereite ihnen Freuden. Kultiviere es, anderen pauschal Glück zu wünschen, statt sie zu hassen. Statt an vergänglichen Dingen, Personen und Situationen anzuhaften, lasse das alles los. Statt destruktive Emotionen ernst zu nehmen, nimm lieber Deine Verantwortung ernst, Dich nicht von ihnen leiten zu lassen. Statt rumzuhängen, geh lieber arbeiten. Statt Drogen zu nehmen, iss lieber was Gesundes und mach Sport. Statt Dein Glück in Sinneseindrücken zu suchen, erkenne lieber, dass Du Glück im Geist erlebst. Statt ein Thermometer zu sein, sei lieber ein Thermostat.
Erik: Was meinst Du damit? Thermostat statt Themometer?
Isabell: Ein Thermometer misst die Temperatur der Umgebung. Das bedeutet Abhängigkeit. Stell Dir vor, Du wärest wie ein Thermometer. Dann würden die Launen und Verhaltensweisen Deiner Mitmenschen bestimmen, wie Du Dich fühlst. Das ist der sichere Weg ins Unglück. Dir ginge es nur gut, wenn Du mit netten Menschen zusammen bist. Und wenn nicht, würdest Du leiden. Viel besser wäre es, wenn Du es schaffen würdest, wie ein Thermostat zu funktionieren. Ein Themostat bestimmt die Temperatur der Umgebung. Ist es zu kalt, sorgt das Thermostat für Erwärmung. Auf Dich als Mensch bezogen bedeutet das bestenfalls: Du hast für Dich einen Weg gefunden, von innen her glücklich zu sein. Von innen heißt: Niemand kann es Dir nehmen. Wenn Du nun einen Raum betrittst, in dem die Stimmung so naja ist oder sogar schlecht, dann bist Du der Grund dafür, dass sich dies insgesamt bessert. In jedem Fall behältst Du Dein Stimmungsniveau. Du bist unabhängig von der Umgebung. Du setzt die Dinge und die Stimmung.
Erik: Das wäre toll. Das Bild gefällt mir. Hast Du Dir das ausgedacht?
Isabell: Nein, das habe ich auf Instagram gesehen. Ein jüdischer Rabbi hat es so erklärt.
Erik: Hast Du noch weitere Ratschläge? Was kann ich jeden Tag tun, um glücklicher zu sein?
Isabell: Tatsächlich gibt es nichts Besseres für Dein Glück, als eine tägliche Praxis auszuführen. Eine Art Ritual, eine Gewohnheit. Vielleicht hast Du es schon gehört: Die beste Motivation reicht der Gewohnheit bis ans Knie.
Erik: Oh, was heißt das?
Isabell: Nichts ist stärker, als Gewohnheiten. Wenn Du heute sagst: „ich werde ein besserer Mensch werden“, dann ist das ein guter Wunsch. Eine gute Motivation. Nicht verkehrt! Solange Du aber Gewohnheiten folgst, die dem zuwider laufen, klappt es eben nicht.
Erik: Also deswegen ein tägliches Ritual.
Isabell: Ja. Aber welches, das musst Du für Dich rausfinden. Letztlich geht es nicht nur um fünf oder zehn Minuten täglich. Es geht um den ganzen Tag, jeden Tag.
Erik: Du willst mir jetzt nicht sagen, was Du tust?
Isabell: Ich muss gleich los. Aber gerne kurz das hier: Ich habe vor einigen Jahren begonnen, anderen bewusst Glück zu wünschen. Morgens nach dem Aufstehen. An besonders schönen Stellen beim Wandern. Ich wünsche dann: „Mögen alle glücklich sein“. Ich wünsche mir auch ständig: „Mögen alle meine Handlungen zum Besten aller sein“. Seit ich das bewusst immer wieder mache, hat sich mein Erleben drastisch verbessert. Mein Mindset ist dadurch wohl weniger auf Probleme fokussiert und mehr auf Lösungen. Ich kann das nur empfehlen.
Erik: Danke! Bis zum nächsten Mal dann. Mich würde dann auch interessieren, warum Du manchmal „an der Oberfläche“ nicht glücklich bist.
Isabell: Gerne!
Beitragsbild: © Arne Kruse