Letzte Woche wanderte ich zum Schrecksee. Es begann ganz sanft und unscheinbar wie im Pfälzer Wald und wurde dann ein brutaler, unnachgiebiger Aufstieg. Mir Flachlandtiroler kam das jedenfalls so vor. Ein Aufstieg, der sich aber lohnt. Immer wenn ich dachte, jetzt muss ich doch gleich da sein, ging es noch weiter. Und noch weiter. Es waren keine Wanderwege, sondern Klettersteige, Zumutungen, Geröllkippen.
Ein älterer Mann, der mit mir startete, ein Einheimischer scheinbar, machte das im Wollpulli schwuppdiwupp, zackig im Gang, ohne Pause scheinbar. Kam mir wieder entgegen als ich noch nassgeschwitzt mit Winterjacke und Mütze hochhechelte: „Nur noch da hinten hoch, dann hast‘ es“. Ok Viele andere mit Stöcken, lohnt sich. Hatte ich nicht. Ich traf beim Abstieg einen jungen Typ in Jogging-Anzug und mit Sketcher-Halbschuhen. „Wie weit ist es noch?“ Jo, nur noch ein bisschen…und dann noch ein wenig weiter, durch die Matsche. Die einen bergsteigermässig ausgerüstet, die anderen völlig entspannt im Fussgängerzonen-Modus. Festes Schuhwerk ist schon gut.
Das Parkticket hatte ich morgens vergessen. Ich traf die Ticketschreiberin bei der Rückkehr. „Kann ich noch regulär zahlen?“ „Welches Kennzeichen?“ Ticket war schon erstellt. „Ja, kaufen Sie sich ein Ticket, ich lösche sie raus.“ Nette Leute. Der Schrecksee. Parken in Hinterstein. Schön!
Ich wünschen allen viel Spaß beim Entdecken und Genießen der wunderbaren Natur.
Beitragsbilder: © Arne Kruse