Warum ich Erwartungen beerdigt habe

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Erwartungen sind wie Gift

Erfüllte Erwartungen sind wie Gift. Wenn sich unsere Erwartungen immer erfüllen, gewöhnen wir uns daran. Gewöhnung bedeutet Gewohnheit. Gewohnheit bedeutet, dass wir Dinge automatisch tun. Im Falle von Erwartungen tun wir dann automatisch Dinge, die uns unglücklich machen. Denn das Leben funktioniert nicht so. „Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt“ heißt ein geflügeltes Wort. Wer wollte das bestreiten? Ich drücke das gerne noch drastischer aus: Wer erwartet, wird enttäuscht werden. Früher oder später. Statt hohe Erwartungen an seine Mitmenschen und die Welt zu haben, könnte man auch sagen: „Bitte lieber Gott, lass mich leiden!“. Woran liegt das?

Erwartungen leugnen die Realität

Das hat zwei Gründe: Erstens ist die Welt nicht dafür da, unsere Erwartungen zu erfüllen. Die Welt ist, wie sie ist. Weise Menschen haben ihre Natur immer wieder so beschrieben: Alles verändert sich ständig. Alles fließt. Nichts ist beständiger als der Wandel. Alles ist vergänglich. Wer nun Erwartungen hegt, tut so, als gölte diese Realität nicht. Dementsprechend wird er enttäuscht werden.

Zweitens können wir, wenn wir viele Erwartungen haben, nicht so leicht Freude erleben. Unsere Erwartungen stehen dem im Weg. Das Gute, was uns widerfährt, halten wir dann für selbstverständlich. Es ist aber nicht selbstverständlich, dass wir schöne Dinge erleben. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in freien Gesellschaften leben. Es ist nicht selbstverständlich, dass andere Menschen uns mit Wohlwollen und Respekt begegnen. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir lange leben und gesund bleiben. Was bedeutet das nun?

Ohne Erwartungen sind wir glücklicher

Je weniger wir erwarten, desto mehr können wir beschenkt werden. Je weniger wir erwarten, desto mehr können wir dankbar sein. Je weniger wir erwarten, desto weniger werden wir enttäuscht werden. Ohne Erwartungen werden wir vielleicht ähnliche Dinge erleben wie mit Erwartungen. Der Unterschied ist, dass wir ohne Erwartungen glücklicher sind. Wir wertschätzen das Gute, was uns widerfährt.

Daher lautet meine Frage an Dich: Willst Du weiterhin mit hohen Erwartungen durchs Leben gehen und deswegen leiden? Oder willst Du beschenkt werden und ein Leben voller Dankbarkeit und Sinn führen? Dann hilft nur eins: Beerdige Deine Erwartungen!

Ich wünschen allen viel Spaß dabei, weniger zu erwarten und somit glücklicher zu werden.

Beitragsbild: © Arne Kruse


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