Was tun mit bösen Menschen? Elf Punkte

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Ich weiß, dass viele ein Problem mit Gut/Böse-Schablonen und Schwarz-Weiß-Denken haben. Um so mehr Spaß hat mir das Verfassen dieses Textes gemacht.

  1. Verstehe: Böse Menschen sind nicht böse. Sie tun Böses und sind dumm. Ihre negativen Taten fallen auf sie selbst zurück. Früher oder später. Dies ist ein universelles Gesetz, das niemand aufheben kann. Daher sind böse Menschen in Wahrheit nicht böse, sondern dumm. Sie selbst halten sich natürlich für schlau. Ich nenne sie hier der Einfachheit halber weiterhin böse.
  2. Es bringt nichts, böse Menschen zu hassen. Vielleicht empfindest Du Hass gegenüber bösen Menschen. Das ist menschlich. Hass ist jedoch ein Gift, dass Dich schwächt. Hass macht Dich angreifbar. Hass lässt Dich Deinen Fokus verlieren. Hass lässt Dich Fehler machen. Hass macht Dich unglücklich – und damit nimmt er Dir Deine wichtigste Kraft: Deine Lebensfreude. Vor allem im Umgang mit wirklich hasserfüllten Menschen ist es wichtig, lebensfroh zu sein. Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass böse Menschen nur darauf warten, dass Du sie hasst. Deswegen provozieren sie Dich. Deswegen sticheln sie. Sie können es kaum erwarten, dass Du Dich auf ihre Ebene begibst. Wenn Du das dann tust, zeigen sie mit dem Finger auf Dich und sagen: „Seht mal alle her – ein Hater!“. Du kannst Dir vieles leisten, nur keinen Hass. Wenn Du Hass in Dir trägst, solltest Du an Dir arbeiten. Sonst kannst Du weder Dir selbst noch anderen helfen. Hass ist die dunkle Seite der Macht. Da hat Meister Yoda Recht.
  3. Deine Angst stärkt böse Menschen. Je mehr Angst Du hast, desto mehr Macht verleihst Du bösen Menschen. Angst macht Dich kleiner, als Du bist. Angst paralysiert Dich. Angst gibt bösen Menschen das Gefühl, richtig zu liegen und stark zu sein. Deine Angst hilft niemandem, außer bösen Menschen. Verwechsle Angst nicht mit Vorsicht oder Rücksicht. Es kann sinnvoll sein, Vorsicht walten zu lassen. Oder Rücksicht auf andere zu nehmen. Wenn Du Angst hast, ist das nicht schlimm. Es ist menschlich. Um Dir selbst und anderen helfen zu können, wäre es jedoch gut, wenn Du daran arbeitest, mutiger zu werden.
  4. Böse Menschen haben kein Recht dazu, Böses zu tun. Dies ist ein sehr wichtiger Punkt. Warum sollte irgendein Mensch auf dieser Welt ein Recht dazu haben, Böses zu tun? Selbst wenn irgendwo geschrieben stehen sollte, dass es erlaubt ist – selbst wenn ein Gott es angeblich erlaubt: Dann ist das falsch. Es stimmt nicht. Es gibt kein Recht dazu, Böses zu tun. Das gab es nie. Das gibt es nicht. Das wird es nie geben. Nie und nirgends. Das hindert böse und dumme Menschen nicht daran, anderes zu behaupten. Dennoch ist es so.
  5. Gute Menschen haben das Recht, böse Menschen zu stoppen. Jeder, der „Star Wars“ oder „Herr der Ringe“ gelesen oder geschaut hat, weiß das. „Das sind doch nur Geschichten“. Nein, sind es nicht. Es sind universelle Prinzipien, die weder an Raum, noch an Zeit, noch an Kultur oder welche Art von Konzepten auch immer gebunden sind. Gute Menschen dürfen böse Menschen stoppen. Böse Menschen hingegen dürfen nur Eines: Sie dürfen aufhören, Böses zu tun. Sie dürfen um Vergebung bitten. Sie dürfen Wiedergutmachung leisten. Damit erschöpft sich das, was böse Menschen dürfen. Gut zu wissen!
  6. Böse Menschen stoppst Du am besten mit Liebe und Klarheit. Nimm Dir ein Beispiel an Polizisten. Ihr Job ist es, böse Menschen zu stoppen. Ihr Job ist es, gute Menschen zu schützen. Ihr Job ist nicht, Rache zu üben. Ihr Job ist nicht, Hass zu predigen. Ihr Job ist nicht, voller negativer Emotionen sein. Polizisten lernen, Gewalttäter zu stoppen mit so wenig Gewalt wie möglich. Sie handeln im Auftrag der Freiheitlich-Demokratischen-Grundordnung. Sie handeln zum Schutz der Unversehrtheit aller. Sie versuchen sogar, böse Menschen vor sich selbst zu schützen. Was ist das, wenn nicht Liebe? Im besten Fall handeln sie so präzise wie ein Chirurg. Das geht nur, wenn sie Abstand zu destruktiven Emotionen haben. Wenn sie – innerlich klar – das Notwendige tun. Und nicht mehr.
  7. Gib keine Energie in die Störung. Böse Menschen befinden sich in einem Zustand völliger Störung. Ihnen geht es weder um Vernunft noch um Liebe. Sie werden gleichwohl den Anschein erwecken, als wäre es so. Böse Menschen benutzen alle Ideen, Begriffe und Instrumente, die gute Menschen entwickelt haben – gegen die guten Menschen und für das Böse. Je mehr Zeit und Energie Du in die Störungen böser Menschen investierst, desto größer werden diese Störungen. Du wirst böse Menschen nicht argumentativ davon überzeugen können, dass sie Unrecht haben und Du Recht hast. Also lass es. Wenn Du Dich mit bösen Menschen abgibst, dann aus taktischen Gründen. Blockiere sie willkürlich. Schmeiße sie raus. Antworte ihnen, wenn Du gerade Lust hast, damit andere was lernen. Pass auf, dass Du der Boss bleibst. Dass Du im Überschuss bleibst. Du musst klar in der Birne sein.
  8. Tue es für andere. Es gibt keine edlere Motivation, als andere zu schützen und ihnen zu helfen. Wenn Du ein guter Mensch bist und nur an Dich denkst, ist das ok. Wirkliche Kraft entwickelst Du jedoch dann, wenn Deine Aktivität auch anderen nutzen soll. Du handelst dann für sie. Das wird Dich glücklicher machen. Pass aber auf, dass Du deswegen nicht stolz wirst. Stolz wird dazu führen, dass Du Fehler machst. Dass Du Dir was einbildest. Böse Menschen nutzen das aus. Erkenne die Qualitäten in Deinen Mitmenschen. Wünsche allen Menschen Glück – auch den Bösen. Dann werden Deine Handlungen zum Nutzen anderer sein.
  9. Kenne Deinen Feind. Kenne Dich selbst und kenne Deinen Feind. Hänge keinen Illusionen an. Die Welt ist, wie sie ist. Du kannst Dich entwickeln. Ob andere es tun, liegt nicht in Deiner Hand. Verstehe, dass es nicht nur Philosophen auf der Welt gab, die Gutes wollten. Es gab und gibt auch Denker und Gelehrte, die statt Liebe und Freiheit Hass und Unterdrückung als Ziel haben. Sie haben ganze Gedankengebäude geschaffen.
  10. Lerne, gut und böse zu unterscheiden. Verstehe, dass die Wirklichkeit aus Skalen besteht. Es ist nicht schwarz-weiß. Auf einer Skala von abgrundtief böse bis engelsgut ist alles möglich. Jeder Mensch trägt das Potential zu allem in sich. Yin und Yang. Die Frage ist, was davon Du anzapfst. Die Frage ist, wofür Du Dich entscheidest. Und was die anderen tun. Willst Du Dein Leben in den Dienst anderer und des Guten stellen? Oder willst Du Dein Leben in den Dienst von unterdrückerischen Ideologien und destruktiven Emotionen stellen? Was ist Deine grundlegende Motivation in Bezug auf andere Menschen? Willst Du ihnen weh tun oder willst Du, dass sie glücklich sind? Es macht einen Unterschied, wie Deine Antwort ausfällt. Für Dich und für andere.
  11. Der Zirkus wird nie aufhören. Falls Du noch die Erwartung hast, dass die ganze Welt irgendwann ein Paradies wird, gib sie auf. Die Welt wird immer nur für einige Menschen ein Paradies sein. Für den Rest wird sie die Hölle oder irgendwas zwischen Paradies und Hölle sein. Es geht nicht darum, alles für alle zu verbessern oder zu gewinnen. Es geht darum, den Lauf der Dinge in eine sinnvollere, glücklichere, freiere, schönere Richtung zu beeinflussen. Mit dieser Sicht kannst Du Dich entspannen.

Ich wünsche allen viel Spaß dabei, das Gute in sich und in der Welt zu stärken und das Böse in sich zu überwinden und in der Welt zu stoppen.

Beitragsbild: © Arne Kruse


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