Was tun mit komischen Leuten? Sieben Tipps

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„Der ist irgendwie komisch“. Die Aussage bezieht sich in der Regel nicht auf Komiker. Sie bedeutet vielmehr, dass jemand sich seltsam, merkwürdig oder befremdlich benimmt. Deswegen wirkt er oder sie komisch. Man kann den Begriff auch weiter fassen, was ich hiermit tue: Komische Leute sind Menschen, denen wir lieber aus dem Weg gehen. Weil sie eben komisch sind. Die Sache ist nun die: Wir sind zwangsläufig auch von komischen Leuten umgeben. Das lässt sich in einer Gesellschaft leider nicht vermeiden. Wie gehen wir also mit ihnen um? Ich präsentiere euch dazu sieben Tipps.

Ja, es gibt komische Leute

Wer meint, es gäbe keinen komischen Leute, braucht nicht weiterlesen. Fakt ist: Es gibt komische Leute. Wenngleich ihr Zustand nicht in Stein gemeißelt ist. Leute können sich ändern. Manche bleiben trotzdem so. Klar ist auch: Unsere Wahrnehmung kann sich ändern. Sind wir selbst komisch drauf, kommen uns in der Regel viel mehr Leute komisch vor, als wenn wir gut drauf sind. Es ist sogar wahrscheinlich, dass wir tatsächlich komische Leute anziehen, wenn wir eine Offenheit für Komisches haben. Das bringt uns zum nächsten Punkt.

Selbstreflexion hilft uns

Es schadet nicht, in Betracht zu ziehen, dass nicht nur andere komisch sind, sondern auch wir selbst. „Sind wir nicht alle ein bisschen komisch?“ Achtung! Wer das verneint, könnte komisch sein. Ganz sicher sind wir für irgendjemanden komisch. Spätestens, wenn uns viele komisch finden, sollten wir in Betracht ziehen, das da was dran sein könnte. Eine allgemeine Fehlannahme ist, dass es uns schwächt, wenn wir uns selbst hinterfragen. Hier gilt: Wenn wir es übertreiben, schwächen wir uns. Aber das müssen wir ja nicht. Tatsächlich hilft uns Selbstreflexion dabei, auf dem Teppich zu bleiben. Und vom Teppich aus können wir besser ausmisten.

Ausmisten ist erlaubt und notwendig

Wer nie ausmistet, müllt sich früher oder später zu. Regelmäßiges entrümpeln wirkt dem entgegen. Zu unserer Gesellschaft gehören wohl oder übel Menschen, die wir komisch finden. Wir können sie nicht einfach ausmisten. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir genau diese Menschen heiraten oder mit ihnen zusammen in einer Wohnung leben müssen. Kein Gesetz dieser Welt zwingt uns dazu, Menschen als Freunde, Partner, Mitbewohner und sonstige Zeitgenossen nah an uns ran zu lassen, die wir komisch finden. Trotzdem machen das viele. Und wundern sich dann! Manchmal sind es auch Leute aus der eigene Familie, der eigenen Firma oder der Nachbarschaft, die wir komisch finden. Wir können sie nicht einfach rauswerfen. Nein. Aber wir können unsere Zeit mit ihnen auf das Nötigste reduzieren. Diese Freiheit haben wir, zumindest in freien Gesellschaften.

Komische Leute haben kein Recht dazu, uns zu belästigen

Wir werden es nicht schaffen, auszumisten, solange wir meinen, dass wir das nicht dürfen. „Darf ich das denn überhaupt? Ist das nicht gemein? Bin ich nicht zu hart und ungerecht? Übertreibe ich nicht etwas?“ Paradoxerweise gestehen wir anderen aber zu, uns gegenüber gemein zu sein. Hier gilt es, den Spieß umzudrehen. Richtig ist: Wir haben das Recht, auszumisten und Grenzen zu setzen. Andere haben kein Recht, unsere Grenzen zu überschreiten. Ganz einfach. Wenn nötig, bitte nochmal lesen. Andere haben kein Recht, unsere Grenzen zu überschreiten. Erst Recht nicht, wenn es sich um komische, gemeine oder gestörte Leute handelt. Aber auch Nette besitzen dieses Recht nicht. Es ist wichtig, dies im Hinterkopf zu behalten. Erhobenen Hauptes lebt es sich leichter. Die Nase darf unten bleiben. Wenn wir Grenzüberschreitungen tolerieren, tun wir dies aus taktischen Gründen oder aus Kulanz. Nicht, weil der andere das Recht dazu hat.

Differenzieren zwischen Mensch und Verhalten

Nein, ich habe nicht gesagt, dass komische Leute einen Stempel im Pass oder auf der Stirn haben, der sie komisch macht! Ich habe auch nicht gesagt, dass jeder jetzt Post-it-Zettelchen auf alle Leute kleben soll, die er oder sie gerade komisch findet und dass dann noch öffentlich kundtun soll. Das habe ich nicht gesagt. Ich gebe hier nur Tipps, wie man selbst mit dem Phänomen „komische Leute“ gut umgehen kann. Für sich. Klar ist: Das Verhalten der komischen Leute macht sie komisch, manchmal auch ihre Einstellung und ihre Ideen. Es hilft, zu differenzieren. Es hilft, auf dem Teppich zu bleiben. Menschen können sich ändern. Wir selbst könnten komisch drauf sein.

Reines Herz, klare Birne

Je reiner unsere Motivation ist, desto leichter werden wir es mit Menschen aller Art haben. Je klarer wir in der Birne sind, desto weniger laufen wir Gefahr, uns selbst ein Bein zu stellen. Wenn wir selbst komisch sind, ziehen wir Komische und Komisches an. Wollen wir Leute anziehen, die uns beflügeln, sollten wir sie einladen. Das tun wir, indem wir echte Werte kultivieren. Dann kommen trotzdem auch mal Komische. Doch das kriegen wir dann gewuppt.

Die ultimative Spezial-Methode

Ob mit oder ohne komische Leute: „Wo Menschen sind, da menschelt es.“ Es gibt tausende Bücher, Coachings und Ratschläge, wie wir besser mit anderen – oder miteinander – umgehen, reden und leben können. Viele sind gut! Ich sage nur Dale Carnegie oder Friedemann Schulz von Thun. Eine Methode, die jedoch sehr einfach und kurz ist und gleichzeitig durchschlagend effektiv, ist jene hier: Wir wünschen pauschal, dass alle glücklich sein mögen. Alle! Je öfter wir das tun, desto mehr wird es Gewohnheit. Als Gewohnheit wird uns dieser pauschale Wunsch – man könnte es auch grundlegende Motivation nennen – das Zusammenleben mit unseren Mitmenschen extrem vereinfachen und verschönern. Unter anderem werden wir Mitgefühl entwickeln.

Ich wünschen allen viel Spaß dabei, immun gegen komische Leute oder komisches Verhalten zu werden und frei zu sein.

Beitragsbild: © Arne Kruse


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