Sechs Dinge, die Du tun kannst, wenn die Unvernunft regiert

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Unzufrieden trotz guter Bedingungen

Du lebst in Deutschland. Herzlichen Glückwunsch! Deutschland ist eines der freiesten Länder der Welt. Diese Freiheit bietet Dir fantastische Möglichkeiten. Vielleicht bist Du aber unzufrieden, weil die Politik in Deutschland Dinge tut, die Deiner Meinung nach unsinnig sind. Wahrscheinlich ist, dass die Mehrheit der Deutschen genau das denkt: „Diese blöden Politiker (von der Partei xy)“, „wenn sie doch nur…, dann…“, „das macht doch gar keinen Sinn!“. Ich kenne das gut von mir selbst, habe ich doch sehr klare Vorstellungen darüber, wie Deutschland besser regiert werden könnte.

Alle haben ihrer Meinung nach recht

Die Sache ist nur, dass meine Mitmenschen inklusive aller Politiker ebenso Ideen über die „richtige“ Politik haben. Sie äußern sich dazu und verfolgen sie. Einige Politiker und Mitmenschen denken und handeln so, wie ich es für richtig halte. Das freut mich! Viele tun dies aber nicht. Hmmm… „Tja, das ist halt Demokratie“, könnte man sagen. Und das stimmt. Demokratie ist, wenn jeder mitreden und mitbestimmen darf. Dicke und Dünne, Schlaue und Doofe, Ideologen und Pragmatiker. Das kann dazu führen, dass nicht Vernunft, sondern Unvernunft regiert. Je nach Standpunkt verstehen wir auch noch unterschiedliche Dinge unter „vernünftig“ und „unvernünftig“. Doch egal, wo Du inhaltlich stehst: Ich präsentiere Dir hier fünf Tipps, wie Du weniger darunter leidest, wenn Deiner Meinung nach schlecht regiert wird.

Tipp 1: Wertschätze, was Du hast

Viele Menschen auf der Welt leben unter unfreieren und generell schlechteren Bedingungen, als Du in Deutschland. Sie würden vieles dafür geben, um so leben zu können, wie Du – schaffen das aber nicht. Es ist eben nicht einfach, Diktaturen, failed states und überfallene Länder in sichere und funktionierende Demokratien zu verwandeln. Nimm das zum Anlass, wertzuschätzen, was Du trotz allem hast: politische und persönliche Freiheit; einen Rechtstaat, der seinen Namen verdient; eine Demokratie, an der Du aktiv mitwirken kannst, aber nicht musst. Das alles ist wirklich äußerst kostbar.

Tipp 2: Beteilige Dich

Bist Du dauerfrustriert? Was bringt es Dir und anderen, jeden Tag, jede Woche, jeden Monat und jedes Jahr Deines Lebens nur zu meckern und Frust zu schieben? Zu schimpfen auf „die Politiker“, „die Regierung“, „die da oben“? Probiere mal folgendes: Du bringst Dich aktiv und konstruktiv ein. Du mischst also mit: in der Debatte. Oder gleich in der Politik. Das Recht dazu hast Du ja. Meine eigene Erfahrung sagt: Wenn Du Dich konstruktiv-kritisch einbringst, wirst Du glücklicher sein, als wenn Du nur meckerst.

Tipp 3: Fokussiere Dich auf das, was Du magst

Das Gute an Freiheit und Demokratie ist, dass Deine Freiheit das Recht beinhaltet, Dich nicht mit Politik beschäftigen zu müssen. In einem freien Land kannst Du tun und lassen, was Du willst. Mach doch was anderes. Etwas, was Dir Spaß macht. Fokussiere Dich auf Dinge, die Du magst.

Tipp 4: Fokussiere Dich auf das, was in Deiner Macht steht

Du kannst andere nicht zwingen, sich Deinen Ideen anzuschließen. Du hast keine Kontrolle über die äußere Welt und Deine Mitmenschen. Das kann frustrierend sein. Es ist aber so. Wenn Du aber erkennst, dass Du Kontrolle über Dich hast, wenn Du erkennst, dass Du die Macht hast, Dein Leben nach Deinen Vorstellungen zu gestalten, dann wird Dich das innerlich frei machen. Vielleicht hast Du Erwartungen, die einfach nicht zur Realität passen. Eine Lösung kann dann lauten, diese Erwartungen aufzugeben. Stattdessen machst Du das, was Du für richtig hältst, was in Deiner Macht steht – und das ist es dann.

Tipp 5: Stell Dir den Worst-Case vor und komm damit klar

Was wäre das Schlimmste, was Deiner Meinung nach passieren kann durch verfehlte Politik? Darauf solltest Du vorbereitet sein und Plan A, B und C (für Dich!) in der Tasche haben. Wenn es dann nur halb so schlimm kommt, hast Du kein Problem und kannst sogar anderen helfen.

Tipp 6: Identifiziere Dich als Mensch

Fast alle politischen Verbrechen, die auf unsere Welt geschehen sind und weiterhin geschehen, werden von Menschen begangen, die der Meinung sind, dass es Wichtigeres gibt als freiheitliche und menschliche Werte. Solche Menschen sagen dann, die eigene Nationalität, die eigene Hautfarbe oder ethnische Herkunft, eine bestimmte Religion, das Geschlecht, eine Partei oder eine bestimmte Ideologie seien das Nonplusultra – diese Dinge seien wichtiger als Freiheit, Demokratie, Liebe und Mitmenschlichkeit. Das ist jedoch falsch und führt nur zu einem: zu Unterdrückung, Krieg und Feindseligkeit. Spiele dieses armselige Spiel nicht mit. Identifiziere Dich in erster Linie als Mensch und erst in zweiter Linie als alles andere. Dann wirst Du selbst freier und glücklicher sein und anderen eine Stütze.

Einwand: Wer bewahrt die Demokratie, wenn die Vernünftigen anderes tun?

Die Sache ist die: Freiheit und Demokratie sind etwas, was niemand alleine herstellen oder bewahren kann. Das geht nur im Zusammenspiel mit unzähligen anderen Menschen und Institutionen, die jeder und jede für sich ihren Teil zum Funktionieren beitragen. Kein Einzelner, keine Partei und keine Institution allein kann Freiheit und Demokratie bewahren. Wir sind alle aufeinander angewiesen. Du bist darauf angewiesen, dass Andersdenkende Deine Freiheit respektieren. Deine Mitmenschen sind darauf angewiesen, dass Du ihre Freiheit respektierst. Je mehr Menschen das verstehen, desto mehr Wertschätzung entwickeln sie, trotz aller inhaltlichen Differenzen, füreinander. Die Demokratie wird nur bewahrt werden, wenn viele sie bewahren wollen. Wollen die Vielen das nicht, wirst auch Du es nicht aufhalten können. Du kannst Dich also entspannen. Wenn es vor die Hunde geht, geht es vor die Hunde.

Ich wünsche uns allen, dass Freiheit, Demokratie, Wohlstand und Frieden lange erhalten bleiben. Ich bezweifle, dass das ohne Weiteres möglich sein wird bei der derzeitigen Politik. Allerdings lasse ich mich durch die Realität auch gerne vom Gegenteil überzeugen.

Beitragsbild: © Arne Kruse


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