Loslassen

Zen Garten
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Vor kurzem habe ich den größten Vermögenswert wahrhaft Superreicher vorgestellt: die liebevolle Grundeinstellung. Heute verrate ich ein weiteres Geheimnis von Menschen, die innerlich reich sind. Es handelt sich um das Loslassen. Wer festhält, wird verlieren und leidet darunter. Wer loslässt, wird auch verlieren – aber er leidet nicht darunter. Zumindest nicht so stark.

Die Realität unserer Existenz

Tricky ist nun, dass unsere Geburt als Mensch es mit sich bringt, dass wir unser ganzes Leben lang Dinge verlieren werden. Das ist unvermeidlich. Zuerst verlieren wir die Behaglichkeit im Bauch unserer Mutter. Danach verlieren wir die Brust unserer Mutter (wenn sie abstillt). Danach verlieren wir die Zeit ohne Hausaufgaben. Dann verlieren wir unsere Kindheit, dann unsere Jugend und die Unbeschwertheit des nicht für Geld arbeiten Müssens. Wir verlieren Freunde, Mitmenschen und Partner, weil sie wegziehen, sich von uns abwenden oder sterben. Wir verlieren unser ganzes Leben lang alles Mögliche. Am Ende verlieren wir unsere Haare und zuletzt unseren Körper, weil er nicht mehr funktioniert. Diese fundamentale Realität unserer Existenz nennt sich Vergänglichkeit.

Wenn wir uns trotz dieser Situation dazu entscheiden, an allem festzuhalten, ist das ein sicherer Weg ins Unglück. Denn unser Festhalten ändert nichts an der Realität des Lebens. Festhalten garantiert uns nur eines, nämlich dass wir Schmerzen spüren werden. Ganz anders sieht es aus, wenn wir loslassen.

Loslassen befreit

Loslassen ist im Einklang mit dem Leben. Loslassen erleichtert und verschönert unser Leben. Loslassen ermöglicht uns, Abschied zu nehmen. Loslassen befreit uns. Loslassen ermöglicht, das wir weitermachen können. Wir entspannen uns. Loslassen führt dazu, dass wir uns häufig freuen werden. Denn obwohl wir loslassen, werden wir immerzu schöne Momente erleben. Die können wir viel mehr genießen, weil wir keine Angst haben, sie zu verlieren. Denn wir wissen: Wir werden sowieso alles verlieren irgendwann. Loslassen bedeutet, sich wie in einem Hotel zu benehmen. Wir freuen uns über die schönen Handtücher und Räumlichkeiten und genießen sie. Aber wir wissen: am Ende verlassen wir das Hotel wieder.

Obwohl loslassen so einfach klingt: „lass einfach los!“, ist es schwierig. Das liegt daran, dass Festhalten für uns zu einer ultra-starken Gewohnheit geworden ist. Uns wird ständig eingeredet, dass wir festhalten müssen, um glücklich zu sein. Das Gute aber ist, dass wir loslassen üben können. Wenn wir das tun, werden wir es im Leben viel einfacher und schöner haben.

Der schnellste Weg, Loslassen zu üben

Eine der wirksamsten und schnellsten Methoden, um bewusst und sozusagen proaktiv Loslassen zu üben, ist Meditation. Es gibt zig oder hunderte verschiedene Möglichkeiten, zu meditieren. Da ist für jeden etwas dabei. Meditation ist nichts anderes, als Geistestraining. Die einen gehen zum Fitnesscenter und stärken ihren Körper. Die anderen meditieren und stärken ihren Geist. Beides hilft uns, besser zurecht zu kommen. Da Meditation aber unsere Gewohnheit schwächt, festzuhalten, ist ihr Effekt immens.

Ich wünschen allen viel Spaß dabei, loslassen zu üben, um so freier, entspannter und glücklicher zu leben.

Beitragsbild: © Arne Kruse mit Fotomaterial von James Weber via canva.com


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